Die Schweiz – ein begehrenswerter Lebensraum
Das Welterbe-Abkommen wurde 1972 mit dem Ziel ratifiziert, Natur- und Kulturstätten von herausragender universeller Bedeutung unter Obhut zu stellen.
Zur Solidaritätsbewegung zählen heute 192 Mitgliedstaaten. Die Schweiz zählt auch dazu.
1073 Kultur- und Naturdenkmäler in 167 Ländern tragen zur Zeit das Prädikat „Welterbe“, welches von der UNO-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) verliehen wird.
Ein 21-köpfiges Welterbe-Komitee entscheidet einmal jährlich, welche Orte neu in die Unesco-Liste aufgenommen werden. Nicht die Unesco schlägt die potenziellen neuen Stätten vor, sondern es sind die jeweiligen Staaten, die hiefür ihr Bewerbungen einreichen. Auf nationaler Ebene findet zuvor meist eine Ausmarchung, die von Lobbyisten und Interessenverbänden zu beeinflussen versucht wird, statt.
Der Kulturerbe-Bestand unserer unmittelbaren Nachbarn beträgt:
- Deutschland: 44
- Italien: 53
- Frankreich: 44
- Österreich: 10
Im Verhältnis zu anderen Staaten ist die Schweiz vornehm-zurückhaltend und will die Welterbe-Liste nicht bis zur Unübersichtlichkeit aufblähen.
Die derzeit 12 Welterbe-Stätten der Schweiz
Welterbe-Stätte |
Aufnahmejahr |
Bern |
1983 |
Benediktinerkloster St. Gallen |
1983 |
Benediktinerkloster St. Johann in Müstair |
1983 |
Drei Burgen in Bellinzona |
2000 |
Jungfrau-Aletsch-Gletschergebiet |
2001 |
Monte San Giorgio |
2003 |
Weinberg-Terrassen des Lavaux VD |
2007 |
Rhätische Bahn (RhB) in der Landschaft Albula / Bernina |
2008 |
Tektonikarena Sardona GL/GR |
2008 |
Stadtlandschaft Uhrenindustrie in La Chaux-de-Fonds |
2009 |
Prähistorische Pfahlbauten in den Alpen |
2011 |
Villa Le Lac in Corseaux und Immeuble Clarté in Genf als Teil von Le Corbusiers architektonischem Werk |
2016 |
Unesco-Original-Verzeichnis
- Abbey of St Gall
- Benedictine Convent of St John at Müstair
- Old City of Berne
- Three Castles, Defensive Wall and Ramparts of the Market-Town of Bellinzona
- Swiss Alps Jungfrau-Aletsch
- Monte San Giorgio
- Lavaux, Vineyard Terraces
- Rhaetian Railway in the Albula / Bernina Landscapes *
- Swiss Tectonic Arena Sardona
- La Chaux-de-Fonds / Le Locle, Watchmaking Town Planning
- Prehistoric Pile Dwellings around the Alps *
- The Architectural Work of Le Corbusier, an Outstanding Contribution to the Modern Movement
Alles herausragende Nominierungen, die den USP-Charakter der Schweiz manifestieren.
Gestützt auf das neue Abkommen 2003 will die Unesco auch das immaterielle Kulturerbe schützen.
Die Tentativliste des Bundesrates zu unseren kulturellen Ausdrucksformen soll 8 Vorschläge enthalten, um die bisher erste und einzige Präsenz unserer kulturellen Ausdrucksformen (Fête des Vignerons in Vevey) zu ergänzen. Die Liste soll unter anderem enthalten:
- Uhrmacherhandwerk
- Jodel
- Basler Fasnacht
Alle diese Unesco-Labels sind für die betreffenden Regionen hinsichtlich Tourismus und Attraktivität von grosser Bedeutung und auch von gewissem finanziellen Wert.
Ein anderer Aspekt sind die Kosten: Schutz und Unterhalt sind kostspielig. Manche Staaten sind daher auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
Quelle
LawMedia-Redaktionsteam
Weiterführende Informationen / Linktipps
- UNESCO Welterbe | eda.admin.ch
- World Heritage List | whc.unesco.org
- Geografie der Schweiz | ansiedlung-schweiz.ch
- UNESCO Welterbe Liste indicative der Schweiz | ansiedlung-schweiz.ch (Quelle: bak.admin.ch)