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Technologiestandort

Die SCHWEIZ nimmt als Forschungsstandort im internationalen Vergleich eine Spitzenposition ein.

Die Attraktivität des Technologiestandortes SCHWEIZ wird am Besten durch einen Vergleich mit dem konkurrierenden Ausland beurteilt.

Der Forschungsstandort SCHWEIZ

  • ist stärker auf kleine als auf grosse Unternehmen fokussiert
  • erhält traditionell F&E-Beiträge aus dem Unternehmenssektor
  • wird verhältnismässig schwach vom Staat finanziert
  • subventioniert vor allem KMU (Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten)
  • baut relativ stark auf die Grundlagenforschung
  • weist einen hohen Anteil von Forschern im Verhältnis zu den erwerbstätigen Personen auf
  • verzeichnet einen sehr hohen Publikations-Output und „Impact“-Faktor
  • nimmt bei der Patentaktivität eine absolute Spitzenposition ein (berechnet nach EPO und Triade)
  • kann eine beachtliche Innovationsleistung ausweisen.

Zu den Spitzentechnologien zählen

  • Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)
    • Hardware
    • Software
  • Bio-/Gentechnologie
  • Nanotechnologie

Wenn auch die Schweiz mit der Voice-over-IP-Technologie von xxx, die an MICROSOFT verkauft wurde, Schlagzeilen machte, ist sie in diesem Bereich unterdurchschnittlich engagiert. Im pharmazeutischen Bereiche ist die Schweiz durch die Basler Chemie-Industrie Spitzenklasse, ebenso in der Nanotechnologie.

Das Technologieranking wird in zwei Disziplinen getrennt beurteilt:

  • Export von Hightech-Gütern
  • Export wissensbasierter Dienstleistungen.

Export von Hightech-Gütern

Im Technologieranking ist die SCHWEIZ wie folgt vertreten:

Ranking

Technologie

Positionierung der SCHWEIZ

1

Luft- und Raumfahrt

Schwach

2

Computer

Schwach

3

Elektronik

Schwach

4

Pharma

Überdurchschnittlich

5

Wissenschaftliche Instrumente

Überdurchschnittlich

6

Elektrische Maschinen

im OECD-Durchschnitt

7

Chemie

Überdurchschnittlich

8

Nicht elektrische Maschinen

Überdurchschnittlich

Diese Tabelle reflektiert das heutige Spezialisierungsmuster der Schweizer Wirtschaft bei den Hightech-Güterexporten.

Export wissensbasierter Dienstleistungen

Bei den Exporten wissensbasierter Dienstleistungen weist die SCHWEIZ im OECD-Vergleich unterschiedlich hohe Spezialisierungen auf:

Ranking

Dienstleistungen

Positionierung der SCHWEIZ

1

Finanzdienstleistungen

Spitzenposition

2

Versicherungen

2. Stelle nach Grossbritannien

3

Unternehmensnahe Dienstleistungen

relativ schwach

Ursache für die relativ schwache Positionierung bei den unternehmensnahen Dienstleistungen ist die binnenwirtschaftliche Orientierung der SCHWEIZ.

Die Würdigung von Art und Qualität des schweizerischen Nationalen Innovationssystems (NIS) ergibt im internationalen Kontext folgendes Ergebnis:

Gegenstand

Würdigung

Ausstattung mit Ressourcen

Schwaches Wachstum auf hohem Niveau

Nationale und internationale Vernetzung

Stark, könnte aber stärker sein

Wissens- und Innovationsoutput

Schwaches Wachstum auf hohem Niveau

Quelle: Studie des seco „Forschungs- und Technologiestandort Schweiz: Stärken-/Schwächenprofil im internationalen Vergleich“, Bern 2005, S. 56 ff.

Die wesentlichsten Feststellungen aus dem internationalen Vergleich werden durch die nachgenannten Kennzahlen dokumentiert.

Die schweizerischen F&E-Aktivitäten im Ausland haben sich in den letzten Jahren parallel zur allgemeinen Internationalisierung der (Welt-)Wirtschaft entwickelt.

Auslands-F&E erfolgten primär in

  • Zielregionen,
    • wirtschaftlich hoch entwickelt sind
    • die über eine starke Wissensbasis verfügen
    • die grosse Märkte bieten
      • primär EU
      • sekundär USA
  • Gebieten,
    • wo Fertigung und Absatz vor Ort stattfinden können
    • wo damit die asset exploiting-Strategie verfolgt werden kann
    • wo in der Nähe führende Hochschulen und innovative Unternehmen sind
  • der Absicht,
    • spezifische Wissenskomponenten zur Erweiterung der Wissensbasis an den Standort Schweiz zu transferieren (asset augmenting-Strategie).

Ausländisch beherrschte Unternehmen

  • haben oft ein strukturell günstigeres Innovationsprofil
  • konzentrieren sich in der Regel auf hochwertige Segmente von schweizerischer F&E
  • suchen eher die Nähe zu innovationsrelevanten Wissensquellen.

Ausländisch beherrschte Unternehmen wählen den Forschungsstandort SCHWEIZ aus folgenden Gründen:

  • gute Forschungsinfrastruktur (im internationalen Vergleich)
  • Kleinräumlichkeit
  • Weltoffenheit der Schweizer Forscher und Bürger.

Die ausländischen Unternehmen stärken den Forschungsstandort SCHWEIZ auch mittelbar über sog. Spillovers von Wissen von ihrer homebase bzw. ihren anderen Auslandtöchtern an die schweizerische Forschungsstätte.

Die SCHWEIZ betrachtet Unternehmensgründungen, namentlich sog. universitäre Spin-offs, als wichtiges Hilfsmittel für die Einführung bzw. Beschleunigung der Diffusion neuen technologischen Wissens.

Solche Spin-offs

  • sollen die Erkenntnisse universitärer Grundlagenforschung im Markt implementieren
  • nutzen oft KTI-Programme [> www.foerderprogramme.ch].

„Die SCHWEIZ liegt sogar besser als die meisten dieser Länder, was die Ausrichtung der Gründungstätigkeit auf die dynamischeren Wirtschaftsbereiche betrifft …“ (Studie des seco „Forschungs- und Technologiestandort Schweiz: Stärken-/Schwächenprofil im internationalen Vergleich“, Bern 2005, S. 47).

Wussten Sie, dass …

Weltweit sind Schweizer Erfindungen und/oder Produkte antreffen:

Wussten Sie, dass… 

…aus dem Bereich der Bauwerke…

  • die eiserne Bogenbrücke
  • die permanente Drahtseilhängebrücke
  • die erste Bogenstaumauer Europas

… aus dem Bereich der Bergbahnen…

  • die erste Bergbahn Europas
  • die steilste Zahnradbahn der Welt
  • das Zahnradbahnseptim
  • die Lamellen-Zahnstange für Bergbahnen
  • das Zahnstangensystem für Bergbahnen
  • die automatisch betätigte Schaubenklemme für Seilbahnen

… aus dem Bereich der Verkehrsmittel…

  • das Automobil mit Zweitaktmotor
  • der Explosionsmotor
  • der Turbolader
  • das Solarmobil
  • die Velokette
  • mit Luft gefüllte Flugzeugsitze

… aus dem Bereich der Kondensatoren…

  • die Leydener Flasche (Kondensator)
  • der Hochleistungs-Kondensator
  • die Doppelkolben-Dampfmaschine

… aus dem Bereich der Landwirtschaft…

  • die Grasmähmaschine „Rapid“
  • die Sämaschine

… aus dem Bereich der Messgeräte…

  • das Barryvox Lawinenverschütteten-Suchgerät
  • der Entfernungsmesser
  • der Hygrometer
  • der Photometer
  • der Dynamometer
  • die Waage

… aus dem Bereich des Handwerks…

  • die Karusselldrehbank
  • die Druckluft Bohrmaschine
  • die Saphirfräse
  • das Guillochen-Graviergerät

… aus dem Bereich der Uhren…

  • die erste Taschenuhr mit Selbstaufzug
  • die Quarzuhr

… aus dem Bereich der Textilbranche…

  • der Klettverschluss
  • der Reissverschluss
  • Seidenwebstuhl
  • die Kunstfaser

… aus dem Bereich der Elektronik…

  • das elektrische Heizkissen
  • die Gleichstromübertragung mit 500 Volt
  • der Sonnenkollektor
  • die Glühlampe

… aus dem Bereich der Telefonie…

  • die Voice-over-Internet Protocol (VoIP)-Software von der media-streams (heute Microsoft)
  • der elektrostatische Telegraph
  • der Telemax, ein Telefonkabel-Aufroller

… aus dem Bereich der Küche…

  • die Knoblauchpresse
  • die Salatschleuder
  • der Zwiebelhacker
  • das Taschenmesser
  • der Schnellkochtopf
  • das Cellophan
  • die Aluminiumfolie

… aus dem Bereich des Haushalts…

  • der Nespresso Kaffee
  • der „Turmix“-Mixer
  • der Maxram-Korkenzieher
  • die Wäschespinne (Stewi)
  • die Öllampe
  • der Bleistift
  • der Closomat

… aus dem Bereich der Musik…

  • das Grammophon
  • das Alphorn
  • das Hackbrett
  • die Handharfe

… aus dem Bereich der Wissenschaft …

  • optische Linsen
  • der Proportionalzirkel
  • der AntiNass, ein Gerät zur Heilung von Bettnässe
  • das Divisionszeichen

… aus dem Bereich „Sonstiges“ …

  • der Walzenstuhl für Mühlen
  • der Morgenstern
  • der Davoser Schlitten

… eine schweizer Erfindung bzw. Technologie ist.

Der Forschungsstandort SCHWEIZ hat einen beachtlichen Wissensbestand aufkumuliert.

Die SCHWEIZ hat dabei eine Spitzenposition im internationalen Vergleich erreicht.

Durch die Personenfreizügigkeit ist sichergestellt, dass hochqualifizierte ausländische Forscher (mit Familiennachzug) in der Schweiz arbeiten können. Auch ausländische Hochschulabsolventen oder Absolventen von Zweitstudien können sich an schweizerischen Hochschulen weiterbilden; nicht selten nehmen diese nach Abschluss ihrer Ausbildung eine berufliche Herausforderung in der SCHWEIZ an, weil sie Land und Leute lieben lernten.

Eine steuerliche F&E-Förderung wird diskutiert, ist aber derzeit noch nicht realisiert.