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Zuwanderung beschleunigt Wirtschaftswachstum

Laut einer Studie der Credit Suisse wird sich 2014 und 2015 das Wirtschaftswachstum in der Schweiz beschleunigen: Die Ökonomen der Credit Suisse rechnen für 2014 mit einer Zunahme des BIP um 2%. Das Institut BAKBASEL rechnet mit einer ähnlichen Wachstumsrate; für 2014 mit 2,2% und 2015 sogar mit 2,5%.

Diese Entwicklung ist laut Credit Suisse hauptsächlich auf zwei Faktoren zurückzuführen: Einerseits wird die Schweizer Exportindustrie von der Erholung der Weltwirtschaft profitieren. Andererseits befindet sich die Binnenwirtschaft in einem so genannten «Super-Zyklus»: Tiefe Zinsen und die hohe Zuwanderungsrate beschleunigen das Wachstum. Die Credit Suisse schreibt, aufgrund des Super-Zyklus sei die Schweizer Wirtschaft zurzeit beinahe immung gegen Kriseneinflüsse aus dem Ausland. Der Zuwanderung kommt dabei eine zentrale Rolle zu:

«Gemäss Analyse der Ökonomen der Credit Suisse basiert rund ein Viertel des Konsumwachstums seit 2008 auf der Zuwanderung. Gleichzeitig brachten die tiefen Zinsen über diese Zeit den Hauseigentümern Entlastungen von rund CHF 18’000. Die Wachstumseffekte werden jeweils durch Rückkoppelungseffekte und Wechselwirkungen verstärkt: So wirkt sich das Konsumwachstum positiv auf das Stellenwachstum aus, welches wiederum einen positiven Einfluss auf die Zuwanderung hat. Auch der zins- und zuwanderungsgetriebene Immobilienboom schafft neue Stellen, welche wiederum Zuwanderer anziehen, und er hat möglicherweise positive Vermögenseffekte – womit sich der Kreis abermals schliesst. Ein Treiber und Nebeneffekt des Super-Zyklus ist gleichzeitig die steigende durchschnittliche Kreditverschuldung der Haushalte.»

Die Credit Suisse geht davon aus, dass der Super-Zyklus auch 2014 anhalten wird, jedoch mit gewissen Veränderungen:

«Die Anzahl Zuwanderer dürfte ungebrochen hoch bleiben, wobei eine höhere Dynamik aus Südeuropa die Wachstumsabschwächung aus dem Norden kompensiert. Das Zinsniveau dürfte zwar graduell weiter steigen, Neuhypotheken bleiben aber weiterhin günstiger als viele der auslaufenden Althypotheken, weshalb der Zinseffekt weiterhin positiv wirken sollte. Dem Konsumwachstum gewisse Grenzen setzen demgegenüber wahrscheinliche Sättigungseffekte. So wurden beispielsweise Autokäufe angesichts von ‹Eurorabatt-Aktionen› vorgezogen, weshalb diese Nachfrage nun fehlt. Auch dürfte nur ein geringes Reallohnplus zu verzeichnen sein. Zwar sollten die Löhne nominal auch im kommenden Jahr um 0,8% steigen, da aber die Teuerung dann wieder positiv ausfallen dürfte (Prognose der Credit Suisse für 2014: 0,6% nach -0,1% für 2013), bleibt unter dem Strich etwas weniger Kaufkraft übrig. Insgesamt wird sich die Binnenwirtschaftsdynamik leicht verringern. Weil sich gleichzeitig die Exportwirtschaft aber erholen sollte – die Rezession in der Eurozone ist zu Ende, die US-Wirtschaft gewinnt an Fahrt, und die Wechselkurssituation verliert an Brisanz – und die Investitionsneigung steigt, dürfte sich das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr jedoch insgesamt beschleunigen.»

Bild: Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0