Im Kanton Zürich werden so viele Unternehmen gegründet wie noch nie zuvor:
- Die Krise um COVID-19 hat offenbar einen Gründungsboom ausgelöst.
- Wer sind die Unternehmensgründerinnen und -gründer?
- Eine Analyse der Zürcher Handelsregisterdaten liefert Antworten.
Einleitung
Gemäss Mitteilung des Statistischen Amtes des Kantons Zürich vom 27.01.2023 wurden im Jahr 2022 erstmals mehr als 9000 Entitys neu ins Zürcher Handelsregister eingetragen.
Dies ist ein Plus von 16 % gegenüber 2019.
Agenda
Gesellschaftsformen
Die statistisch erfassten Neueintragungen betrafen:
- GmbHs und Einzelunternehmen: ca. 74 %
- Aktiengesellschaften (AG): ca. 16 %.
Daneben machten laut Statistischem Amt die weiteren Rechtsformen zusammen weniger als 10 % aus:
- Kollektivgesellschaften
- Zweigniederlassungen (vom Hauptunternehmen abhängiger selbständiger Betrieb)
- Vereine.
Entwicklung der Unternehmensgründungen
Nach Rechtsformen, Kanton Zürich, 2006–2022
Quelle: Medienmitteilung des Statistischen Amtes des Kantons Zürich vom 27.01.2023
Gründer
Das Statistische Amt lässt sich kurz den Gründervoraussetzungen aus, die hier leicht präzisiert und gekürzt wiedergegeben werden:
Welche Organe bei der Gründung einer neuen Gesellschaft besetzt werden müssen, ist gesetzlich geregelt und gesellschaftsform-abhängig:
- Einzelunternehmen
- Bei Einzelfirmen ist die Inhaberin oder der Inhaber je nach Umsatz ins Handelsregister eintragen zu lassen.
- GmbH
- Die GmbH kann durch eine oder mehrere Person(en) gegründetund betrieben werden.
- Gesellschafter können auch juristische Personen oder Handelsgesellschaften sein.
- Meistens gründen zwei Personen.
- Aktiengesellschaft (AG)
- Zur Gründungeiner Aktiengesellschaft benötigt es mindestens einen Aktionär, wobei dieser wiederum eine natürliche oder eine juristische Person sein kann.
Demografie
Unter diesem Titel hat das Statistische Amt das Geschlechterverhältnis bei der Unternehmensgründung verbal und grafisch dargestellt. Im Rahmen dieser Berichterstattung für ausländische Unternehmen und Unternehmen ist das Thema wenig relevant, weshalb auf eine detaillierte Wiedergabe verzichtet wird. Gleiches gilt für das Alter bzw. Medianalter der Gründer und die Gründerinnen-Branchen.
Ausländer gründen häufiger
Personen mit ausländischer Nationalität gründen überdurchschnittlich oft eine Firma, ihr Anteil ist unter den Firmengründern mit gut einem Drittel höher als in der Gesamtbevölkerung (27 Prozent). Am deutlichsten ist dies bei den Einzelunternehmen zu beobachten, deren Inhaberinnen oder Inhaber in über 40 Prozent der Fälle eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Der Anteil an rein schweizerischen Firmengründungen beträgt bei beiden Rechtsformen rund 55 Prozent. Bei den GmbHs sind in weniger als 20 Prozent der Fälle sowohl Personen mit schweizerischer als auch solche mit ausländischer Nationalität involviert. Daran hat sich in den letzten fünf Jahren kaum etwas geändert.
Nationalitätenmix bei Unternehmensgründung
Nach Rechtsform, Kanton Zürich, 2018–2022
Quelle: Medienmitteilung des Statistischen Amtes des Kantons Zürich vom 27.01.2023
Branche
Unternehmensberatung boomt
Das Statistische Amt hat bezüglich der zwei Geschlechts- und der zwei Herkunftsgruppen erhoben, in welchen Branchen sie am häufigsten ein Unternehmen gründen. Dabei stechen herkunftsunabhängig folgende Branchen hervor:
- Unternehmensberatung (Platz 1).
- Restaurants (Platz 2).
Für Einzelheiten wird auf die Grafik unten verwiesen.
Gründungsstärkste Branchen
Nach Geschlecht und Nationalität, Kanton Zürich, Mittelwert 2018–2022
Quelle: Medienmitteilung des Statistischen Amtes des Kantons Zürich vom 27.01.2023
Ausblick
Die Handelsregistereintragung einer Gesellschaft stellt den ersten und wichtigsten Meilenstein im Unternehmenslebenszyklus:
- Für Gründer entsteht der Zwang zum Erfolg und zur Gewinnstrebigkeit.
- Die Erwirtschaftung von Profit soll die Anstellung von Mitarbeitern und die Weiterentwicklung des Betriebs ermöglichen.
- Auch Misserfolge können eintreten; sie sind nicht selten:
- In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass rund ein Drittel der Unternehmen die ersten 5 Jahre nicht überlebt.
Weiterführende Informationen / Linktipps
Quelle
LawMedia Redaktionsteam